Alle Jahre wieder…

Gute Vorsätze gehören zum Jahreswechsel wie das Glas Sekt um Mitternacht. Wir alle überlegen uns, was wir im kommenden Jahr anders machen wollen. Jeder kennt Vorsätze wie mehr Sport zu machen, dabei gleich abzunehmen und natürlich in Zukunft nicht mehr zu rauchen. Leider wissen wir auch alle, dass die Mehrheit der guten Vorsätze nicht lange anhält und wir schnell in unsere persönlichen Gewohnheiten zurück verfallen. Viele Leute sind davon so frustriert, dass über die guten Vorsätze mittlerweile mehr gespottet wird.

Bevor man neue Möglichkeiten ergreifen kann, muss man oft alte Gewohnheiten loslassen.

Kaum jemand führt das Leben, das er genau so führen möchte. Wir hätten also jeden Grund, die eine oder andere Gewohnheit zu verändern. Das setzt aber voraus, dass wir uns sachlich mit unserem Leben auseinandersetzen. Und das kann durchaus unangenehm werden. Wer denkt schon gern darüber nach, dass die äußeren Bedingungen vielleicht nicht optimal sind, aber eben nicht unveränderlich und an allem schuld. Wer versteckt sich nicht gern hinter dem Gedanken, dass man ja nichts dafür kann, weil… . Das ist auch überhaupt nicht schlimm, weil es einfach menschlich ist. Wir haben uns in unserer Komfortzone eingerichtet. Und seien wir mal ehrlich, so schlecht geht es den meisten Leuten ja nicht. Wir können uns nur nicht alle Träume auf einmal erfüllen. Die Werbung lässt uns glauben, wenn wir nur dieses oder jenes Objekt unserer Begierde hätten, würde unser Leben von ganz allein ein Traumleben. Alle Sorgen würden wie von Zauberhand verschwinden, wenn wir nur mehr Geld hätten. Naja, und die Nachbarn, Kollegen oder einfach nur die Anderen haben sowieso alles das, was wir nicht haben. Aber bei näherer Betrachtung ist das nicht wirklich so. Andere Leute haben einfach nur Anderes. Auch bei denen gibt es nichts geschenkt. Irgendetwas haben sie in der Vergangenheit dafür getan, sei es etwas besonderes gelernt, auf etwas anderes verzichtet oder sie sind einmal besonders mutig gewesen und haben sich etwas getraut, wovor sie vielleicht nie gedacht hätten, dass sie es jemals machen würden. Nur die wenigsten von uns waren zur richtigen Zeit am richtigen Ort.

Franz Kafka empfiehlt: Verbringe nicht die Zeit mit der Suche nach einem Hindernis. Vielleicht ist keines da.

Gute Vorsätze sollten also bestenfalls mit dem Gedanken gefasst werden, alles ist möglich, wenn ich es will. Geht nicht, gibts nicht. Diesen Slogan kennt jeder. Natürlich müssen wir uns darüber im Klaren sein, dass es nicht immer einfach wird. Denn wenn es uns nicht herausfordert, wird es uns auch nicht verändern, wusste schon Fred Devito. Wir können aber einen Deal mit uns selbst machen und uns für unsere Erfolge selbst belohnen. Das funktioniert besonders gut, wenn wir ein großes Ziel in viele kleine Teilziele zerlegen. Warum sollten wir nicht gute Vorsätze für einen Tag, eine Woche oder einen Monat fassen. Die Zeiträume sind wesentlich überschaubarer und für einen Tag oder eine Woche fällt es uns leichter, an einer Sache dran zu bleiben. Die meisten Gewohnheiten lassen sich innerhalb von 30 Tagen etablieren. Ausnahmen bestätigen natürlich die Regel. Wenn wir uns also für einen Monat auf ein bestimmtes Ziel konzentrieren, haben wir optimale Chancen auf dauerhaften Erfolg. Das sollte doch zu machen sein, denn oftmals halten wir die Neujahrsvorsätze im Januar gut durch.

Die richtigen Helfer unterstützen uns auf unserem Weg. Planung, Kontrolle, Zeitpunkt und Reflexion sind wichtig. Familie, Freunde, Kollegen können uns unterstützen. In den sozialen Netzwerken finden wir Gruppen für den Erfahrungsaustausch. Nur machen müssen wir es selbst.

Eine schöne Möglichkeit unsere Aufgaben und Ziele besser zu erreichen ist ein Bullet Journal. Ryder Carroll hat diese Methode für sich selbst entwickelt: Verstehe deine Vergangenheit, ordne deine Gegenwart, gestalte deine Zukunft. Heute gibt es weltweit tausende Menschen, die ihr Leben mit Hilfe eines einfachen Notizbuches organisieren. Der Zeitaufwand liegt bei täglich ca. 10 Minuten. Jeder kann genau das notieren, was für ihn persönlich wichtig ist. Das Journal kann jederzeit an neue Ziele oder Umstände angepasst werden. Es ist ein dynamischer Prozess und der Erfolg stellt sich sofort ein. Die Freude über erledigte Aufgaben ist nur ein Teil der Belohnung. Die Sichtbarkeit von Entwicklungen ist ein weiterer. Natürlich kann man auch Apps nutzen, um beispielsweise bestimmte Gewohnheiten aufzuzeichnen.

In dem Moment, wenn wir unseren nächsten Tag planen, uns Aufgaben zur Erledigung notieren und die Schrittzahl vom Vortag auswerten, sind wir mittendrin in der Reflexion unseres Verhaltens. Besser ist es, dann auch einen kurzen Augenblick inne zu halten und darüber nachzudenken, wie es für uns ist, wie es sich anfühlt und ob es schwierig war oder nicht. Auch die Reaktionen unserer Umwelt, unserer Mitmenschen darf uns gewiss ein paar Gedanken wert sein. All diese Gedanken aufzuschreiben, hilft uns enorm bei der Verwirklichung unserer Träume, Wünsche und Ziele. Und genau darum geht es doch bei den guten Vorsätzen.

Nicht außer Acht lassen darf man den richtigen Zeitpunkt. Wenn ich eine Gewohnheit in meinem Alltag verändern möchte, ist es nicht günstig wenn ich mir diese Aufgabe für die Urlaubszeit vornehme. Wer gesünder leben will, sollte damit vielleicht eher nicht in der Adventszeit beginnen. Wer Geld für eine bestimmte Sache sparen will, sollte den Sparplan den äußeren Gegebenheiten anpassen, also in teuren Wochen und Monaten die Beträge entsprechend anpassen. Zum Jahresbeginn gibt es im Internet jedes Jahr einen Sparplan, der jede Woche einen Betrag entsprechend der Anzahl der Kalenderwoche vorgibt. Aber wer hat denn in der Vorweihnachtszeit noch so viel Geld übrig? Wenn man die Beträge einfach zur Kalenderwoche spiegelt, wird man leichter ans Ziel kommen, also in der ersten Woche mit 52 bzw. 53 € beginnen und dann in der letzten Woche des Jahres nur noch 1€ sparen.

Ich bin davon überzeugt, dass gute Vorsätze nach wie vor ihre Berechtigung haben und mit ein paar guten Ideen vorab auch durchaus zum Erfolg führen, denn;

„Was immer du tun kannst oder träumst es zu können, fang damit an. Erfolg hat nur drei Buchstaben: TUN!“ Johann Wolfgang von Goethe.

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